28.05.2024

Stadtteilschule Oldenfelde schließt Peer4Queer-Projektjahr erfolgreich ab

Das KWB-Projekt "Peer4Queer" begleitete eine Gruppe von Schüler*innen der Stadtteilschule Oldenfelde ein Jahr lang dabei, sich in ihrer Schule mit dem Thema queere Lebenswelten auseinanderzusetzen. Mit dem Start der Kooperation setzt die Gruppe die Belange queerer Jugendlicher auf die Agenda, sorgt für Sichtbarkeit und sensibilisiert die Schulgemeinschaft, um das Schulklima vielfaltssensibel zu gestalten.


Wie sah das Projektjahr mit Peer4Queer aus?

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Mit der Bestandsaufnahme fing alles an – die Schüler*innen wählten ihre Projektziele.

Das gemeinsame Projektjahr startete, wie auch in den vorherigen Projektschulen, mit einer Bestandsaufnahme. In dieser Bestandsaufnahme wurden Hürden im Schullalltag, denen queere Jugendliche begegnen können, benannt und mit einer Idealvorstellung des Schullalltags abgeglichen. Bei dieser Gegenüberstellung arbeiteten die Schüler*innen mögliche Wege aus, um vom Ist-Zustand näher an die Idealvorstellung zu rücken. Aus diesen Methoden kristallisierten sich fünf konkrete Projektziele heraus, an denen die Schüler*innen gemeinsam mit dem Projekt "Peer4Queer" im Rahmen des Projektjahres arbeiteten. Für die Umsetzung dieser Projektziele brauchte es Unterstützung im Schulkontext, aus dem Grund werden auch schuldemokratisch relevante Gremien und Strukturen wie z. B. die Schulleitung mit in den Prozess einbezogen. "Peer4Queer" fungierte in diesem Projektjahr prozessbegleitend und unterstützte hinsichtlich der Planung und Umsetzung der definierten fünf Projektziele.

 


Was wurde erreicht?

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Die Ziele im Peer4Queer-Projektjahr der Stadtteilschule Oldenfelde.

Im gesamten Projektjahr haben die Schüler*innen der Stadtteilschule Oldenfelde viele Prozesse erfolgreich und nachhaltig angestoßen. So etablierten sie einen festen Zeitraum in ihrem Schulalltag, indem sich die an dem "Peer4Queer"-Projektjahr beteiligten Schüler*innen und andere interessierte Mitschüler*innen treffen können. Diesen (Empowertment-)Raum nutzt die Gruppe regelmäßig, um über die Themen zu sprechen, die sie bewegen und weiter an ihren Projektzielen zu arbeiten.
Dafür konzipierten und gestalteten die Schüler*innen Plakate, um auf die Existenz der Gruppe zu verweisen und Sichtbarkeit zu erzeugen. Diese Plakate werden laminiert und in der Schule aufgehängt.


Um weitere Sichtbarkeit zu fördern und eine Recherchemöglichkeit zur inhaltlichen Auseinandersetzung zu schaffen, sammelte die Gruppe viele Literaturtipps und erarbeitete eine Leseliste. Die Bücher und Materialien sollen nun in einer queeren Bücherecke in der Schulbibliothek eingerichtet und der Schulöffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Weiterhin wurden genderneutrale Toiletten für den anstehenden Neubau der Stadtteilschule fest eingeplant.

Im Laufe des Projektjahres konzipierten die Schüler*innen zudem eine Lehrer*innenfortbildung zum Thema geschlechtliche, sexuelle und romantische Vielfalt, welche sie mit den begleitenden Lehrkräften eigenständig durchführen werden. Nicht zuletzt setzt sich die Gruppe derzeit mit der Organisation eines Schulkinos auseinander, indem die Gruppe den queeren Film "Pride" zeigen möchte, um sich gemeinsam mit ihren Mitschüler*innen darüber auszutauschen.
 

Wie geht es weiter?

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Als Dankeschön für das Engagement und die schöne Zusammenarbeit erhielten die Schüler*innen ein Zertifikat und ein Buch für ihre queere Bücherecke.

Obwohl das Projektjahr mit der Begleitung von "Peer4Queer" ein Ende gefunden hat, ist die Gruppe der Schüler*innen der Stadtteilschule Oldenfelde noch lange nicht fertig, sondern mittendrin in ihrem Prozess. Viele Anregungen und Impulse stehen in den Startlöchern: Die Umsetzung der konzipierten Lehrer*innenfortbildung, das Einbringen einer kleinen Informationseinheit im Rahmen stattfindender Elternabende sowie eine Qualifizierungsrunde für Schüler*innen als Ansprechpersonen sind nur einige der Projektideen.

Wir bedanken uns für die großartige Zusammenarbeit und wünschen alles erdenklich Gute für die Zukunft – auf das man sich im Leben noch einmal sieht!